Flauschiges Fell und Kulleraugen – Welpen sind meist niedlich. Die Tierschutzbeauftragte des Landes rät dazu, beim Kauf eines Hundes genau hinzusehen.
Die Landesbeauftragte für Tierschutz hat bei jungen Hunden vor Schnellkäufen gewarnt. „Man solle sich das Muttertier und die ganze Zucht genau anschauen und keine Scheu haben“, sagte Tierärztin Julia Stubenbord der Deutschen Presse-Agentur.
Interessierte könnten den jeweiligen Züchter zudem nach der Erlaubnis des Veterinäramts und Papieren des jeweiligen Zuchtverbands fragen. Die Tierschutzbeauftragte ist im Südwesten Ansprechpartnerin für Bürgerinnen und Bürger sowie für Tierschutzverbände.
Warum kann ein Hundekauf ein Problem sein?
Es kann nach Einschätzung Stubenbords bei Internet-Angeboten schwer sein, einen illegalen Welpenhandel zu erkennen. Dabei werden die jungen Tiere mitunter krank verkauft, wie sie sagte. „Ich würde keinen Hund aus dem Internet kaufen“, lautete ihr Ratschlag.
Ist der Erwerb eines Rassehunds sinnvoll?
Vom Affenpinscher bis zum Zwergpudel: Es gibt dem Verband für das Deutsche Hundewesen zufolge mehr als 340 Hunderassen mit teils sehr unterschiedlichen Eigenschaften.
Wie Stubenbord sagte, ist es sinnvoll, sich genau zu informieren. Es gebe Hunderassen, die durch die Zucht auf ein bestimmtes Aussehen anfällig seien. Als Beispiel nannte sie den Zwergspitz, der auch als Pomeranian bezeichnet wird. „Sie haben teils sehr fragile Schädel, ein leichter Schlag auf den Kopf kann tödlich sein“, berichtete die Expertin.
Worauf sollte man bei der Züchterin und beim Züchter achten?
Falls Interessierte aus irgendwelchen Gründen gar nicht zu dem Hundezüchter nach Hause kommen können, ist nach den Worten Stubenbords Vorsicht geboten. Misstrauen sei zudem angebracht, falls sehr junge Tiere angeboten werden. Falls sich in der Zucht verschiedene Rassen befinden, sei dies ebenfalls suspekt – da potenziell mit den Tieren gehandelt werde.
Zwei Frauen stehen vor Gericht, weil sie gegen das Tierschutzgesetz verstoßen haben sollen. Wie ist der Fall einzuordnen?
Bei einer Durchsuchung einer Welpenzucht in Badenweiler (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) waren im vorvergangenen Jahr 66 Zwergspitze beschlagnahmt worden. Laut Tierschutzorganisation Peta waren die teilweise kranken Pomeranians in Käfigen eingesperrt und lebten in ihren eigenen Exkrementen. Gut zwei Jahre nach dem Fund läuft der Prozess in dieser Sache gegen eine 23-jährige Frau und ihre 63 Jahre alte Mutter im südbadischen Müllheim.
„Das ist ein größerer Fall“, sagte Stubenbord. Es habe sich um eine sehr große Menge von Tieren gehandelt. Zwergspitze könnten für 2.000 bis 3.000 Euro verkauft werden. „Es sind sehr beliebte Tiere.“
Gibt es Regeln für eine Hundezucht?
Eine Hundezucht braucht von einer bestimmten Größe an eine Erlaubnis nach dem Tierschutzgesetz. Es muss in diesem Fall drei Hündinnen oder mehr geben. Diese Zuchten sind dem Veterinäramt zu melden.
Es gibt allerdings auch Zuchten, die keine Erlaubnis haben und unter dem amtlichen Radar laufen, wie Stubenbord berichtete. Tiere werden dann meist über das Internet oder soziale Medien verkauft.