Elektroautos: Ford Deutschland montiert seine Autobatterien selbst

Auf seinem Elektrokurs kommt der Autobauer Ford etwas voran. Knapp zwei Milliarden Euro ließ sich die Firma die Umstellung auf Elektro in Deutschland kosten, ein Teil davon floss in ein Batteriewerk.

Der Autobauer Ford hat sein Kölner Batterie-Montagewerk offiziell eröffnet. Die Batterien werden in die im vergangenen Jahr gestarteten Ford-Elektroauto-Modelle Explorer und Capri eingebaut. Zentrale Bauteile dieser Fahrzeuge stammen von Volkswagen. Die Wolfsburger hatten die Batteriemontage bis Ende 2024 übernommen, in der Anlaufphase des Batteriewerks macht das Ford schon seit Jahresbeginn selbst. Nun beginnt die Serienproduktion. 

180 Menschen arbeiten in dem Batteriewerk, unterstützt von 190 Robotern, die schweißen, kleben und schrauben und dadurch das Batteriegehäuse zusammenbauen. Auf der zwei Kilometer langen Fertigungslinie des Batteriewerks werden den Angaben zufolge 2775 Einzelteile zu einer Antriebsbatterie zusammengesetzt. 

Firma ist unter Druck

Ford ist in einer schwierigen Phase, das Autogeschäft des US-Konzerns in Deutschland ist schon lange defizitär. Jobabbau-Pläne führten unlängst zu dem ersten Streik der vor etwa hundert Jahren gegründeten Deutschland-Tochter. Derzeit hat Ford noch etwa 11.500 Stellen in Köln, bis Ende 2027 sollen es 2.900 weniger sein. 2018 waren es noch 20.000 gewesen. 

Die beiden neuen Elektroautos sind bislang nicht der erhoffte Erfolg. In den vergangenen Monaten entwickelte sich der Verkauf aber positiv, im Mai wurden in Deutschland laut Kraftfahrt-Bundesamt 12,9 Prozent mehr Ford-Autos neu zugelassen als im Vorjahresmonat. Der Marktanteil von Ford lag bei 3,7 Prozent und damit deutlich niedriger als zu Zeiten, als der Fahrzeugbauer mit Kassenschlagern wie dem Fiesta noch eine große Nummer war am Pkw-Markt. 

Der letzte Ford Fiesta rollte 2023 vom Band, dann stellte Ford seine Produktion von Verbrennermotoren-Autos in Köln ein. Einen Elektro-Kleinwagen als Fiesta-Nachfolger schickte Ford nicht ins Rennen um die Kundengunst, die beiden Stromermodelle Explorer und Capri sind größer und erinnern eher an Geländewagen. Sie sind deutlich teurer als ein Fiesta: Der Listenpreis des Explorer liegt in seiner günstigsten Ausgabe bei 39.900 Euro, der Ford Capri fängt bei 42.400 Euro an.