Tote Schafe: Peta kritisiert Abschuss-Erlaubnis für Goldschakal auf Sylt

Ein Goldschakal hat seit Mai auf der Insel 90 Schafe und Lämmer getötet. Mit einer Ausnahmegenehmigung darf er gejagt werden. Die Tierrechtsorganisation sieht Alternativen dazu.

Die Tierrechtsorganisation Peta kritisiert die Erteilung einer offiziellen Ausnahmegenehmigung für den Abschuss des Goldschakals auf Sylt. „Die Tötungsabsicht der schleswig-holsteinischen Behörden und des Umweltministers Tobias Goldschmidt ist erschreckend einfallslos. Behördliche Maßnahmen müssen immer das mildeste Mittel zuerst ins Kalkül ziehen, und das ist in diesem Fall eine Umsiedlung des Tieres“, teilte eine Peta-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. 

Mit Lebendfallen oder Betäubungsgewehren könne der Goldschakal demnach schonend eingefangen und in einem Gebiet auf dem Festland ausgesetzt werden. „In Afrika werden ganze Löwenrudel eingefangen und in sicheren Gebieten wieder ausgesetzt – da sollte es den Behörden gelingen, einen Goldschakal auf Sylt unversehrt einzufangen“, teilte die Organisation mit. Es sei „beschämend“, dass die Abschuss-Lösung auf Sylt präferiert wurde.

Sylter Jäger sehen keine Alternative

Aus Sicht der Jäger gibt es keine Alternative zum genehmigten Abschuss. „Wo will man ein Tier, das sich auf bestimmte Nahrungsaufnahme spezialisiert hat, denn freilassen?“, fragte der stellvertretende Kreisjägermeister Nordfrieslands Manfred Uekermann. Es zu betäuben und einzufangen, sei keine Option, da die Jäger zum Beispiel mit Betäubungsfeilen deutlich näher an das Tier herankommen müssten.

90 tote Lämmer auf Sylt

Seit dem 19. Mai hat das Tier auf der Insel 90 Schafe und Lämmer gerissen. Das Landesamt für Umwelt in Schleswig-Holstein erteilte daraufhin eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zum Abschuss. Sie gilt seit dem 5. Juni und endet am 31. Juli. Es wäre der erste bestätigte Abschuss eines Goldschakals in Deutschland, wie es vom Deutschen Jagdverband (DJV) heißt.

„In diesem Fall liegen gleich drei gewichtige Gründe vor, deshalb befürworte ich eine Ausnahmegenehmigung durch das Landesamt für Umwelt„, hatte Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) erklärt. Es gehe darum, weitere Schäden bei Nutztieren zu verhindern. Das Tier gefährde zudem Bodenbrüter – und die Deichschäferei sei bedeutend für den Küstenschutz.