Gefährlicher Drogenboss per Hubschrauber zum Verhör nach Paris gebracht

Ein als besonders gefährlich geltender inhaftierter Drogenboss ist aus einem Hochsicherheitstrakt im westfranzösischen Condé-sur-Sarthe per Hubschrauber nach Paris zum Verhör geflogen worden. Mohamed Amra werde dort zu seinem jüngsten Ausbruch aus der Haft befragt, bei dem zwei Strafvollzugsbeamte getötet worden waren, hieß es am Mittwoch aus Justizkreisen. 

Amra war zeitweise einer der meistgesuchten Verbrecher Frankreichs gewesen. Der verurteilte Drogenhändler war im Mai in Nordfrankreich gewaltsam befreit worden, als er in einem Gefangenentransporter zu einem Gerichtstermin gebracht werden sollte. An einer Autobahnmautstelle hatten mehrere mit Maschinengewehren bewaffnete Komplizen den Transporter angegriffen. Zwei Strafvollzugsbeamte wurden dabei erschossen, zwei weitere schwer verletzt. 

Es war das erste Mal seit 1992, dass in Frankreich ein Gefängnisbeamter im Dienst getötet wurde. Der Gefangenentransport hatte damals keine Polizei-Eskorte gehabt.

Die französische Justiz ermittelte gegen mehr als 30 Verdächtige im Zusammenhang mit der gewaltsamen Flucht. Zwei Verdächtige wurden in Deutschland festgenommen. 

Amra wurde im Februar in Rumänien festgenommen und später nach Frankreich ausgeliefert. Dem 1994 geborenen Häftling werden mehrfacher Mord und Drogenhandel vorgeworfen. Er wird unter anderem verdächtigt, vom Gefängnis aus Morde in Auftrag gegeben zu haben. 

kol/yb