Nach Schüssen an einer Schule läuft in Graz ein Polizeieinsatz. Die Beamten sprechen von mehreren Verletzten und die Bürgermeisterin von neun Toten. Die Lage ist unübersichtlich.
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An einer Schule in der österreichischen Großstadt Graz wurden am Dienstag mehrere Menschen getötet. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend unter Berufung auf das Innenministerium in Wien und Graz‘ Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ). Demnach handelt es sich um neun Todesopfer. Unter ihnen befinden sich Kahr zufolge sieben Schüler und eine erwachsene Person sowie der mutmaßliche Täter. Zudem war von mehreren Schwerverletzten die Rede, unter ihnen Lehrkräfte und Schüler.
Bei dem mutmaßlichen Schützen handelt es sich nach Polizeiangaben um einen Schüler. Die Polizei Steiermark geht derzeit von einem Einzeltäter aus, der sich mutmaßlich selbst getötet hat. Zur Mittagszeit erklärten die Beamten die Lage für gesichert: „Es wird von keiner weiteren Gefahr ausgegangen“, hieß es auf der Plattform X mit. Für den stern waren die Behörden zunächst nicht erreichbar.
Lage an Grazer Schule unübersichtlich
Die Tat soll sich am Dienstagvormittag am Bundesoberstufenrealgymnasium in der Dreierschützengasse im Nordwesten der Hauptstadt der Steiermark ereignet haben. Die Polizei und die Antiterroreinheit Cobra rückten nach Berichten über Schüsse an. Der Einsatz begann um 10 Uhr am Vormittag. Auch ein Hubschrauber kreist über der Stadt. Die Lage gilt weiterhin als unübersichtlich. Es könnte sich um eine „Amoklage“ handeln, sagte ein Polizeisprecher der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Die Hintergründe zu der Tat sind derzeit noch unklar. Die Ermittlungen dauern, können aber Tage bis Wochen dauern, berichtet „Der Standard“ unter Berufung auf die Behörden.
Die Polizei sperrte den Bereich um die Schule ab und forderte die Bevölkerung auf, das Areal zu meiden. Das Schulgebäude wurde evakuiert. Die Gegend wurde abgeriegelt und der Verkehr umgeleitet. Schüler und Eltern werden laut Polizei durch ein Kriseninterventionsteam betreut.
Bürgermeisterin Kahr kam persönlich zum Tatort und sprach von einer „furchtbaren Tragödie“. Sie ersuchte, dass der Unterricht in den kommenden Tagen dennoch stattfinden soll, „aber der Stoff nicht im Vordergrund“ stehe. „Das muss jetzt zuerst bewältigt werden. Das beschäftigt uns alle. Es muss Zeit dafür gegeben werden, um das zu verarbeiten“, zitierte sie die Nachrichtenagentur APA.
Auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) war am Vormittag auf dem Weg zum Tatort. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) hat für heute alle Termine abgesagt. Er dürfte ebenfalls auf dem Weg nach Graz sein.
Quellen: Polizei Steiermark, ORF, „Kronen-Zeitung“, Nachrichtenagentur APA, Nachrichtenagentur DPA