Heizen mit Wärme, die direkt aus dem Boden kommt: In Niedersachsen wird das immer beliebter. Vor allem eine Region hat hier die Nase vorn.
Immer mehr Niedersachsen heizen mit Erdwärme. Landesweit gebe es inzwischen 26.600 sogenannte oberflächennahe Geothermie-Anlagen in Betrieb, teilte das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie in Hannover mit. Seit 2018 habe sich die Zahl damit verdoppelt. Damals hatte das LBEG landesweit 13.300 Anlagen gezählt, die Wärme aus bis zu 400 Metern Tiefe holen.
Zuletzt habe sich der Zubau aber wieder verlangsamt, so die Behörde. Hatte sich die Zahl der neu gebauten Anlagen von 2018 bis 2022 noch mehr als verdoppelt und im Spitzenjahr bei rund 2.500 pro Jahr gelegen, so ging sie danach wieder etwas zurück, auf zuletzt 1.500 im Jahr 2024.
Immer größer, immer tiefer
Die neuen Anlagen seien aber immer leistungsfähiger und würden Erdwärme aus immer größerer Tiefe holen, sagte Hans-Jürgen Brauner, der beim LBEG den Geothermiedienst leitet. „Entsprechend werden zwar etwas weniger, aber dafür größere Anlagen als in den Vorjahren neu gebaut.“
Landesweit gebe es inzwischen 650 Großanlagen mit mehr als 30 Kilowatt Heizleistung. Rund 80 davon waren allein 2024 gebaut worden. Seit 2018 habe sich die Zahl der in einem Jahr neu errichteten Großanlagen damit mehr als verdoppelt. Das Gros der Anlagen ist mit 4 bis 15 Kilowatt aber deutlich kleiner und wird vor allem für private Häuser genutzt.
Emsland bei Erdwärme vorn
Die meisten Anlagen stehen im Emsland: Dort gibt es 3.100 Erdwärmeanlagen. Dahinter folgen die Region Hannover (2.300) und der Landkreis Cloppenburg mit 1.300. Auch die Landkreise Harburg, Osnabrück und die Grafschaft Bentheim kommen jeweils auf über 1.000 Anlagen. Selten sind sie dagegen im Harz, in der Lüneburger Heide, im Wendland und im Solling. Das LBEG führt das auch auf die geringe Bevölkerungsdichte dort zurück.
Für die Untersuchung hatte die Behörde Daten der zuständigen Genehmigungsbehörde zusammengetragen und ausgewertet.
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