„Die Höhle der Löwen“: Flipper kann einpacken – der Stickflip aus DHDL im Test

Für den Stickflip aus DHDL braucht man weder Fernseher noch Controller. Die Hände und gute Reflexe genügen, um mit dem Wurfspiel Spaß zu haben. Der stern hat es getestet.

Das Netz und TikTok sind voll mit absurden und teils lebensgefährlichen Mutproben. Vor einigen Jahren fanden es Millionen Menschen cool, sich kübelweise eiskaltes Wasser über den Kopf zu schütten. Aktuell wirft man sich in Superman-Pose in die Arme von Freunden und wird (wenn alles klappt) zurückkatapultiert. Weit weniger riskant, dafür deutlich anspruchsvoller, ist der beliebte Bottle Flip. Dabei wird eine Plastikflasche zu etwa einem Drittel mit Wasser gefüllt und wieder verschlossen. Die Challenge ist gelöst, wenn die Flasche nach mindestens einem Flip (Salto) in der Luft wieder stehend auf dem Boden landet. 

Was das alles mit der aktuellen Folge der Gründershow „Die Höhle der Löwen“ zu tun hat?

Drei offensichtlich verspielte junge Männer haben ein Spielzeug entwickelt, dass den Bottle Flip auf eine neue, etwas komplexere Ebene heben soll. Gleich zehn Challenges verstecken sich in ihrer Erfindung, die auf den ersten Blick eher nach einem mäßig aufregenden Toy für Hunde aussieht. Doch der Stickflip soll kleine wie große Kinder, ihre Eltern und Großeltern gleichermaßen herausfordern. Das Wurfspiel, das Thomas Eichstetter mit seinen beiden Freunden Rainer Lauberger und Thomas Mach entwickelt hat, soll Kinder und Jugendliche ab acht Jahren vom Zockerhocker reißen, verschiedene motorische Skills schulen und vor allem viel Spaß machen. Um den Stickflip professionell auf dem Markt etablieren zu können, sucht das Trio einen oder mehrere Investoren. Für faire 30 Prozent ihrer Firma wollen sie 100.000 Euro. Der stern hat den Stickflip durch die Luft gewirbelt. Drinnen und draußen. Mit kleinen und großen Kindern. 

Stickflip aus DHDL: Der erste Eindruck

Stickflip macht einen unspektakulären ersten Eindruck. Das Spielzeug ist 20 Zentimeter lang und besteht aus weichem Kunststoff, was sich beim Fangen später als günstig erweist. Um Stickflip zum Leben zu erwecken, müssen zwei AAA-Batterien eingesetzt werden, die nicht zum Lieferumfang gehören. Neben einer Skala von 1 bis 10 sind auf einer Seite des Sticks elf kleine Icons eingestanzt. Ohne Anleitung kommt man hier allerdings nicht weiter. Darin erfährt man, dass sich hinter jedem der Icons eins von zehn Wurf- und Fangspielen versteckt. Eine Krone zeigt den Highscore. Stickflip liegt gut in der Hand, das gilt für kleine wie große Tester. Die Altersempfehlung 8+ erscheint uns auf den ersten Blick sinnvoll.

Im Freien bringt der Stickflip noch etwas mehr Spaß als im Kinderzimmer
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Der Test

Sind die Batterien eingelegt, macht Stickflip zunächst keinen Pieps. Ohne die Anleitung im Detail studiert zu haben, drücken wir auf einen kleinen weißen Punkt in der Mitte der Zahlenskala. Und siehe da: Stickflip meldet sich akustisch und mit einem kleinen LED-Feuerwerk zum Dienst, um sich nach etwa 30 Sekunden wieder in den Standby-Modus zu verabschieden. Wieder aktiviert, starten wir mit Spiel eins in den Praxistest. Worum es dabei geht, steht ebenfalls in der Anleitung. „Training“ heißt das Flip-Spiel, bei dem wir unsere Wurf- und Fangkünste beweisen wollen. Ziel: Der Stickflip soll geschickt in die Luft geworfen und nach möglichst vielen Rotationen wieder aufgefangen werden. Ein im Stick verbauter Sensor zählt die Drehungen mit und zeigt das Ergebnis beim Auffangen per LED an. Zur Freude vieler Eltern wird jede Rotation auch akustisch angezeigt. Im Wohnzimmer bringen wir es in Spiel eins auf immerhin acht von maximal zehn Flips. Mehr ist aufgrund der begrenzten Deckenhöhe nicht drin. Draußen fängt der neunjährige Tester den Stickflip nach neun Rotationen. 

Die LEDs zeigen den Score an. Im Freien waren sie im Test aber nur mit Mühe zu erkennen.
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Wir erhöhen den Schwierigkeitsgrad und probieren weitere Flip-Spiele aus. Die Regeln dazu stehen ebenfalls in der Anleitung. Für ein Spielzeug, das Kinder allein entdecken sollen, sind sie aus unserer Sicht aber etwas umständlich erklärt. Warum zwischen Flip- und Wurfspielen unterschieden wird, erschließt sich für uns nicht. Die Varianten „Rohes Ei“ und „Heiße Kartoffel“ sind cool. Ein Hinweis, dass diese beiden Spiele für zwei oder mehr Spieler gedacht sind, wäre ausreichend und weniger verwirrend. 

Mittels zwölf LEDs und nur einer Taste eine halbwegs schlüssige und für Kinder nachvollziehbare Highscore-Anzeige an den Start zu bekommen, ist knifflig. Die Entwickler haben das beim Stickflip gut gelöst, wobei man die Anleitung aufmerksam (und mehrfach) studieren sollte, um die Idee zu durchschauen. In unserem Test kamen wir ihnen auf die Schliche und konnten mit etwas Probieren für jedes Spiel den Highscore checken und sichtbar machen. Apropos: Wir haben einen sonnigen Tag zum Testen des Stickflip genutzt und festgestellt, dass der Spielspaß bei sehr grellem Licht nur halb so groß ist. Die LEDs und damit die Ergebnisse der Würfe sind nur mit viel Mühe, hinter vorgehaltener Hand oder im Schatten zu erkennen. 

Das Fazit

Der Stickflip ist ein Spielzeug mit hohem Spaßfaktor. Er kitzelt den Ehrgeiz von Groß und klein. Zugleich schult er die wichtige Hand-Auge-Koordination, Reflexe sowie das gezielte Werfen und Fangen. Allesamt Skills, die in Zeiten von Spielkonsolen und Smartphones bei vielen Kindern kaum gefördert werden. Draußen macht er noch etwas mehr Spaß als in der Wohnung. Auch, weil mögliche Querschläger im Wohnzimmer für Unmut sorgen könnten. Mit den zehn verschiedenen Spielvarianten ist man ein Weilchen beschäftigt. Das gilt leider auch für die etwas umständlich erklärten Spielregeln, die kindgerechter sein könnten. Insgesamt halten wir den Stickflip für ein unterhaltsames Outdoor-Spielzeug, das im Sommerurlaub beim Camping, am Strand oder im Garten mit der ganzen Familie für viel Spaß sorgen wird.

Ob das Trio um Thomas Eichstetter einen der Löwen von Stickflip und einem Invest in Höhe von 100.000 Euro überzeugen kann, erfahren Sie in der aktuellen Folge von „Die Höhle der Löwen“, die am Montag, dem 2. Juni ab 20.15 Uhr auf Vox ausgestrahlt wird.

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