Kriminalität: Anklage gegen mutmaßliche Mitglieder einer Schleuserbande

Das Schleusen von Flüchtlingen ist ein lukratives Geschäft – Millioneneinnahmen winken: Die Staatsanwaltschaft Traunstein will vier mutmaßliche Schleuser vor Gericht sehen.

Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat vier mutmaßliche Mitglieder einer europaweit agierenden Schleuserbande angeklagt. Die Ermittler werfen ihnen vor, mindestens 797 Menschen illegal nach Europa gebracht und dafür von 2022 bis 2024 mehr als 3,3 Millionen Euro kassiert zu haben. 

Den 28 bis 44 Jahre alten Männer wird die Durchführung zahlreicher gewerbsmäßiger Schleusungen vorgeworfen, unter anderem mit Todesfolge. Außerdem wird ihnen Anstiftung zum versuchten Totschlag, Verabredung zur Anstiftung zum Mord und Geldwäsche vorgeworfen, wie die Behörde mitteilte. 

Die Syrer waren im November in Deutschland festgenommen worden – im Zuge einer europaweiten Spezialoperation in mehreren Ländern. Sie sind seither in Untersuchungshaft. Die Männer sollen als führende Mitglieder eines international agierenden Schleuser-Clans für zahlreiche banden- und gewerbsmäßige Schleusungen verantwortlich sein. 

Ein 35 Jahre alter Angeklagter soll als einer der Anführer des internationalen Netzwerks in Deutschland agiert haben, das für den Großteil der Schleusungen entlang der Balkanroute von Syrien bis nach Deutschland verantwortlich sein soll. 

Das Landgericht Traunstein muss nun entscheiden, ob die Anklage zugelassen wird. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für die Männer die Unschuldsvermutung.