Brandenburg will sich auf einen möglichen Sommer mit extrem heißen Temperaturen vorbereiten. Fachleute beraten über Schutzvorkehrungen vor großer Hitze.
Klimaforscher erwarten nach Modellrechnungen einen außergewöhnlich heißen Sommer – Brandenburgs Gesundheitsministerium will Vorbereitungen zum Schutz der Bevölkerung vor extremen Temperaturen treffen. Am 3. Juni tagt in Potsdam ein 2023 gegründetes Netzwerk von Fachleuten, die Hitzeschutz-Maßnahmen entwickeln wollen. Brandenburg gehört laut Gesundheitsministerium zu den am stärksten von Hitze betroffenen Regionen Deutschlands.
Ministerin warnt vor Gesundheitsgefahren durch große Hitze
„Der Sommer steht bevor, und aus den Erfahrungen der letzten Jahre und den aktuellen Analysen der Experten kann man schlussfolgern, dass es wieder Hitzeperioden und vielleicht auch Hitzerekorde geben könnte“, sagte Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos) in einer Mitteilung anlässlich der bevorstehenden Tagung. „Erschöpfung, Kopfschmerzen und Schwindel sind häufige Anzeichen dafür, dass der Organismus mit hohen Temperaturen kämpft. Extreme Hitze kann sogar tödlich sein – nicht nur für geschwächte Menschen.“
Beim Hitzeschutz stünden etwa besonders gefährdete Gruppen im Fokus wie Hochaltrige, Kinder, Pflegebedürftige, chronisch Kranke und Menschen, die im Freien arbeiten, hieß es. Mit Verweis auf Berechnungen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg seien im vergangenen 99 Menschen an den Folgen von Hitze gestorben, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die Zahl habe sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt.
Wirtschaftsminister: Betriebe sollen Vorsorge treffen
Wirtschafts- und Klimaschutzminister Daniel Keller (SPD) appellierte an Betriebe, Vorsorge zum Schutz der Beschäftigten zu treffen. Dabei könne es sich um eine energetische Wärmedämmung von Produktionshallen, die Bereitstellung von Trinkwasserspendern oder angepasste Arbeitszeiten an Tagen mit Hitzewarnung handeln.
Modellrechnungen zufolge steht Europa in diesem Jahr sehr wahrscheinlich ein Hitzesommer bevor.
Beim Hitzeaktionsplan des Landes Brandenburg geht es um Vorkehrungen des Landes, der Kommunen und von Organisationen. Beispielsweise können die Städte und Landkreise mehr Trinkbrunnen aufstellen, kühle Orte ausweisen und Hitzetelefone einrichten. Pflegeeinrichtungen sollen bei Hitzewarnungen die Versorgung ihrer Bewohner anpassen.